vorschlag

an die Hartz-Kommission:

Ich melde mich morgen arbeitslos und schaffe mir anschließend meinen eigenen Arbeitsplatz und erhalte dafür 150 000 Euro. Meine Aufgabe in dem neuen Job: Ich melde mich freiwillig in die neuen Länder, um dort die Unternehmen zu sezieren, die einen Arbeitsplatz schaffen wollen. Ich beurteile dann, ob das Angebot ernst gemeint ist oder nicht und ob man das jetzt mit 150 000 Euro unterstützt oder nicht. (Für diese Entscheidung lasse ich mir dann und wann eine Kleinigkeit zustecken, klar oder?) Ich verlege meinen ersten Wohnsitz ein paar Kilometer nach Osten und stelle dann meine Freundin als Co-Prüfer an. Dafür kassiere ich dann noch einmal 150 000 Euro. Gleichzeitig beantrage ich Fördergelder der EU, diverser Strukturförderungsprogramme und Kohäsionsfonds. Um den Kampf mit den Formularen zu schaffen, stelle ich eine weitere Person ein, streiche wieder 150 000 Euro ein und beantrage noch einmal neue Fördergelder aus anderen Töpfen. Anschließend kaufe ich einen alten Bauernhof und bewirtschafte ihn einfach nicht mehr. Dafür bekomme ich dann bestimmt eine saftige Stilllegungsprämie. Ich wandele das Gelände in ein Naturschutzgebiet um und lasse die notwendigen Arbeiten von ABM-Kräften durchführen. Bei der Gelegenheit können die mir dann gleich den Hof restaurieren. Um das zu legitimieren, kommt in den Stall ein Informationszentrum über heimische Tier- und Pflanzenarten. Um das zu betreuen, lasse ich mir weitere ABM-Kräfte genehmigen. Oder ich schaffe gleich einen festen Job für einen arbeitslosen Ökologen und nehme wieder 150 000 Euro. Bestimmt gibt es auch noch den einen oder anderen Hilfsfond, der für Naturschutzprojekte Unterstützung bereitsstellt. Das ganze mache ich dann, sagen wir, drei Jahre lang. Okay? Anschließend bin ich nicht nur reich, sondern auch Großgrundbesitzer. Ich verkaufe schließlich den ganzen Scheiß und setze mich auf einer griechischen Insel zur Ruhe.

Die Realität: Ich habe mir längst meinen eigenen Arbeitsplatz geschaffen, dafür bekomme ich nichts, nur viel zu hohe Steuern. Immerhin spare ich mir jetzt die unsinnige Arbeitslosenversicherung.

permalink |