Ich meine insgesamt diese lediglich mit Marketing-Silikon gestopften Zeitschriftenkonzepte, hinter denen außer Recycling keinerlei journalistische Idee steht, keine Substanz. Um zum Beispiel einiges, was da gegenwärtig im Bereich der Frauenzeitschriften stattfindet, als neu zu empfinden, müsste man sein bisheriges Leben schon in einer katholischen Quarantäne-Station auf der Osterinsel verbracht haben. Marktlücken werden dabei offenbar nicht mit publizistischen Coups gesucht, sondern nur noch mit Formaten aus dem Heißwaschgang oder sich unterbietenden Verkaufs-Preisen. Und das Ergebnis ist oft nicht viel mehr als ein ebenfalls nicht neues Produktumfeld. (...) Aber bedenklich wird es, wo Verlage gutes Handwerk unmöglich machen, also unsere Pflicht, weil sie Journalisten für das Austauschbarste am Journalismus halten. Da wird es traurig.

Geo-Chefredakteur Peter-Matthias Gaede in der Frankfurter Rundschau.

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