Konsum, Liebe, Kinder
„All das fällt weg, sobald Kinder da sind, das bringt den Terminplan ganz schön durcheinander“, sagt im Interview mit Illouz eine Hausfrau aus der Arbeiterklasse. Sie meint alle Kulturpraktiken der Liebe: das Ausgehen, das Kino, das Einkaufen, das Schönsein. Der ganze Konsum der Romantik fällt weg. Auch weil das Geld fehlt, was Illouz kaum sagt.
Wer liebt, also arbeiten muss, also sich bilden, also schön sein und klug, also konsumieren und kommunizieren, der kann sich gleichzeitig die andere Freiheit kaum leisten: die Freiheit, Frühstück zu machen und sich dem zuzuwenden, was herumliegt und eingesammelt werden könnte.
Die Zeit über Eva Illouz: Der Konsum der Romantik. Liebe und die kulturellen Widersprüche des Kapitalismus, Frankfurt a. M./New York 2003; 297 S., 24,90.