venuspassage

Anlässlich der aktuellen Venus-Durchgang-Hysterie möchte ich einmal auf das wundervolle Buch von Lorenz Schröter, Venuspassage, hinweisen.

Guillaume Le Gentil, Astronom und Mitglied der französischen Akademie der Wissenschaften, wird 1760 in den Pazifischen Ozean geschickt, um im südindischen Pondichery den Durchgang der Venus durch die Sonne zu beobachten und zu quantifizieren; dies ermöglichte — worüber man im Lehrbuchton der Volksaufklärung ausführlich belehrt wird — die Bestimmung der Sonnenparallaxe und damit des Abstandes der Sonne zur Erde. Natürlich scheitert Gentil an Kriegschaos und Wetterwirren, also Natur- und Kunstkontigenzen, wird stattdessen auf den üblichen Seglern mit obligaten Seemannskäuzen durch die Südsee samt ihren betäubten Häfen und Kolonialgouverneuren getrieben und entgeht auf einer einsamen Insel mit glücklichen Wilden, die ein gestrandeter Europäer unterdrückt, knapp dem Tod.

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Eine Frage, die

mich seit gestern umtreibt:

Woher kommt eigentlich das "Kuckuck" in der Kuckucksuhr? Wie wird das Geräusch erzeugt?

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ich bin breit

Ist es nicht seltsam, dass nach über zwei Jahrhunderten Aufklärung eine Bewegung gegründet werden muss, um einem naturalistischen, nicht-metaphysischen Weltbild gesellschaftliche Akzeptanz zu verschaffen?

Mehr dazu bei tp.

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things to come

Doc Snyder und die Denkkappe:

Snyders Ziel: bestimmte neuroelektrische Muster zu unterdrücken und dafür andere freizusetzen - und dabei wurden die geistigen Fähigkeiten getestet. Zum Beispiel mussten die Versuchspersonen Katzen und andere Tiere zeichnen, mussten Primzahlen erkennen, Lesetests absolvieren. "Ihre Kreativität", berichtet Snyder, "stieg um 40 Prozent, die Versuchspersonen unter TMS-Einfluss dachten weniger vernunftgesteuert, weniger konzeptuell und in festen Bahnen. Sie hatten besseren Zugriff auf ihre unbewussten Reservoirs."

Er zögert, sagt dann: "Sie waren für einen Moment wie Savants." Und Oliver Sacks, der sich auch selbst unter Snyders Obhut den Stimulationshelm aufsetzte, formuliert es so: "Das Ganze könnte auf eine Sensation hinauslaufen."

Snyder träumt von einer Denk-Kappe, mit der kreatives Potenzial und Lernvorgänge verbessert werden.

Ein höchst spannendes Stück von Ralf Hoppe aus dem aktuellen Spiegel (sehr lang).

Und als Ergänzung ein (ebenfalls sehr langes) Stück über die Chemie des Gehirns, mögliche neue Gedächtnis-Stimulanzien usf. in der neuen deutschen Technology Review.

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Über Chatbots hört man auch nichts mehr. Auch so ein Hype der NE. Denkt man. Aber den Loebner-Prize, den gibt es noch. Und ein paar Unerschrockene scheinen da immer noch an Künstlicher Quasselintelligenz zu werkeln. Unter den aktuell Nominierten sind auch zwei Hamburger:

jabberwock von Jürgen Pirner und Elbot von Fred Roberts/Kiwilogic.

BBC berichtet über den britischen Finalisten.

Hier berichten nur wir ;-)

btw: Ich erinnere mich noch daran, wie Artificial Life, die es erstaunlicherweise immer noch gibt (allerdings nur in HongKong, ha ha), einige Journalisten nach St. Petersburg einflog, um Hunderte von Programmierern vorzuführen, die da angeblich an der Zukunft des Internets werkelten. Ein paar Monate später flog denen der ganze Laden da um die Ohren. War 'ne nette Stadtrundfahrt.

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