Die "FH"-Tagebücher

Immer wieder gern gelesen: Die Geschichte von der Entdeckung der angeblichen Hitler-Tagebücher. Die SZ zitiert heute aus einem geheimen Untersuchungsbericht, der damals (ach ja: heute vor 20 Jahren flog der Fake auf) im Auftrag des Stern angefertigt wurde. Beleuchtet wird dabei vor allem die Beziehung zwischen Tagebuch Entdecker Heidemann und dem heutigen Bertelsmann-Aufsichtsrat Schulte-Hillen.

Als Schulte-Hillen schließlich Chef von Gruner + Jahr wird, nimmt er an der mit Heidemann und Walde ausgehandelten Vereinbarung keinen Anstoß. „Der blinde Glaube an die Echtheit“ der Tagebücher „ist vom neuen Vorstandsvorsitzenden Schulte-Hillen mit dem ganzen ,Projekt‘ ungeprüft übernommen worden“, heißt es in dem internen Stern- Untersuchungsbericht. Womöglich liegt das auch daran, dass der neue Verlagschef von Reporter Heidemann geradezu fasziniert ist. Im Anschluss an ein gemeinsames Essen besucht Schulte-Hillen Ende Juni 1982 Heidemann in dessen Wohnung an der feinen Hamburger Elbchaussee. Der Reporter erzählt ihm von seinen Recherchereisen nach Katanga und Mozambique und zeigt ihm die Pistole, mit der sich Hitler angeblich erschossen habe. Der Auftritt hinterlässt Wirkung: „Schulte-Hillen ist tief beeindruckt von der Welt dieses Abenteurers“, notiert die Untersuchungskommission. Der Verlagsmanager lässt auf Heidemann nichts kommen. Laut Untersuchungsbericht bezeichnet er ihn „als einen dieser unglaublichen Jungs, die sich für den Stern in Uganda oder dem Libanon erschießen lassen“.