arme spiegelmänner

Es gehört ja zur Folklore eines jeden großen Verlages, wie persönliche Erlebnisse und Marotten von Verlegern oder Chefredakteuren die Themenpolitik eines Blattes beeinflussen. Wenn Kai D. vor seiner Haustür die Köter im Innocentia Park nerven, macht Bild halt eine Serie zu Hundekacke in der Großstadt, soweit, so beschissen, aber irgendwoher müssen ja die Themen kommen. Beim Spiegel ist das natürlich auch so. Und nach der Windmühlengeschichte ist man ja als langjähriger Leser mittlerweile schon froh, wenn sie einfach nur den Titelthemen der Münchner Konkurrenz hinterher hecheln. In dieser Woche, äh, mmh, ich will ja nichts vermuten, aber das riecht mir nach einem echten Klassiker: Der geplünderte Mann. Na, fröhliches Rätselraten? Wer aus der Führungsriege lässt sich gerade scheiden?

update: Und wenn der Kollege da mit Recht ist, wofür ja einiges spricht, dann können wir auch in den nächsten, vorweihnachtlich ruhigen Wochen ja noch mit so manchem Thema aus dem vollen Leben rechnen. Nach dem Motto: Jeder darf jetzt mal seinen aktuellen Bett-Heim-und-Herd-Frust in einer Titelstory rauskotzen.

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bus 174

World Changing berichtet von einer sehr interessanten Media-Story, die ich bislang noch nicht kannte: Im Jahr 2000 konnten Fernsehzuschauer in Brasilien eine Art brasilianisches Gladbeck verfolgen. Ein Jugendlicher hatte in Rio einen Bus gekidnappt, und die Polizei erlaubte es des TV-Teams, bis zum Entführer vorzudringen. Das ganze dauerte über vier Stunden und hielt 35 Millionen Zuschauer in Atem. Seit (wenn ich es richtig verstanden habe) zwei Jahren gibt es ein Film-Dokumentation über die Ereignisse in Bus 174, die auf allen maßgeblichen internationalen Filmfestivals zu sehen war und mehrfach ausgezeichnet wurde. Darin wird unter anderem die Straßenkind-Biografie des Entführers aufgearbeitet. In Folge des Films wurden nicht zuletzt verschiedene Initiativen in den Favelas gegründet.

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In einer Pressemappe aus den USA, die ich kürzlich bekam, lag neben Artikeln aus der NYT und anderen Blättern auch der "Ausriss" einer kurzen Meldung bei Gawker. (Nur mal als Anmerkung zur wachsenden Relevanz von Weblogs)

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Wildlife-Foto des Jahres

Doug Perrine's image captures a simply magic moment in the "sardine run", when great shoals of sardines swim up the east coast of South Africa. It is one of the great mass-migrations on the planet - and one of the biggest feasts for predators. Mehr bei BBC

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rip&burn

Schon wieder die iPod-Generation:

Already given a fright when CD players with skip buttons were introduced, the dreaded album filler is now set to face a new challenge - a magazine that not only reviews albums but also tells readers which tracks are worth downloading so they don't need to buy the entire album. (...) The magazine's editor Tom Dunmore is convinced the 16 to 30-year-old "iPod generation" will push the "stagnant" album market into irretrievable decline while reinvigorating the single track market, albeit through MP3 files rather than CDs.

MediaGuardian (reg.) und bei intern.de

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