how to become a freelance writer

Es soll ja noch immer Menschen geben, die meinen, als freier Journalist habe man ein wundervolles Leben, mit täglich spannenden Reportagen, die in wundervollen Magazinen veröffentlicht und fürstlich bezahlt werden. Für all jene Spinner hat HowStuffWorks jetzt einen umfassenden Guide zusammengestellt. Auf US-Verhältnisse abgestimmt, aber in den wesentlichen Aussagen auch für hiesige Breiten zu verwenden. In Addition zu dem dort gesagten möchte ich noch einige Tipps weitergeben, die sich immer wieder als nützlich herausstellen, und den Einstieg ins Business und die folgende Karriere wesentlich befördern:

  1. Verschaffe dir einen guten Namen. Mit einem Namen wie Willy Müller wirst du niemals ein guter freier Journalist. Lass dich adoptieren, heirate oder stell sonst etwas an, um zumindest ein "von" im Namen zu haben. Ist das außer Reichweite, weil du zu häßlich für Frauen mit "von"-Namen bist, dann benutze zumindest ein Mittel-Initial! Mal ehrlich, Willy W. Müller klingt doch gleich anders, oder? Damit kann man sich schon mal ins Feuilleton wagen. Eine andere Möglichkeit: Heirate eine Frau oder einen Mann mit einem interessant klingenden Nachnamen. Nimm eine alte Hugenottin oder so, dann schaffen wir es vielleicht zu so etwas Willy W. Müller-Cartier. Und schon hat sich das Niveau deines Namens mindestens verdoppelt. Außerdem denken dann alle, du könntest französisch.

  2. Verschaffe dir eine Haltung Egal welche. Stöbere ein wenig in der Geschichte, siehe nach, welche Dandys dir als Vorbild dienen könnten und in den letzten zehn Jahren noch nicht durch den Dreck der Jugendkultur gezogen wurden. Lies ein paar Bücher, die andere schon lange nicht mehr gelesen haben, und setze dich an die Spitze des Trends. Mit einem Doppel-Namen plus Mittel-Initial solltest du keine Mühe haben, das notwendige Selbstbewusstsein hierfür aufzubringen.

  3. Verschaffe die eine Muse Prominente Förderinnen sind überhaupt sehr wichtig geworden in letzter Zeit. Wie weit eure Beziehung gehen soll, musst du mit deinem Gewissen vereinbaren. Besser jedoch, du vergisst dein Gewissen gleich am Anfang deiner Karriere. Ein Gewissen zu haben schadet nur in diesem Job. Der Weg nach oben führt auch mal über die Horizontale, vergiss das nicht!

  4. Verschaffe dir ein Outfit Gib all dein Geld für Klamotten aus. Du musst Eindruck machen. Dann glauben auch alle, dass du ein guter Schreiber bist.

  5. Verschaffe dir Feinde Journalismus ist Krieg. Tue so, als hättest du il Principe und von Clausewitz wirklich gelesen, und vor allen: handele so. Nichts fördert deine Popularität mehr als ein einflussreicher Feind. Höre niemals auf, Streit zu provozieren. Debatten machen berühmt, Schlachten unsterblich.

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launiges aus dem sommerloch

weiß Markus Deggerich bei SpOn zu berichten. Ein herrlich polemischer Bericht über die heutige Sondersitzung des Deutschen Bundestages zur Flutkatastrophe. Schon wie er die Reden von Schroiber reportiert ist äußerst glanzvoll. Dass sich unser Innensenator dann auch noch bei seiner ersten Rede vor dem Parlament hervorragend blamiert, setzt das letzte Sahnehäubchen. So möchte ich die Berichterstattung aus dem Parlament in Zukunft immer haben!

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unentschieden?

Vielleicht habe ich ja eine seltsame Wahrnehmung, aber das Duell gestern erschien mir alles andere als unentschieden, wie es heute überall zu lesen ist. Dass Stoiber seinen Arsch noch mehr zusammenklemmt, um sich die "ähs" zu verkneifen, war schon vorher zu beobachten und keine Überraschung. Trotzdem haben wohl alle ein Christiane-Sabinsen-Debakel erwartet. Ich fand Schröder wesentlich eloquenter.

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primary target

War ja klar, dass sich PR-Leute die Chancen von Blogs nicht lange entgehen lassen. Dieser Artikel bleibt noch etwas abstrakt, aber wenn ich in dem Bereich arbeiten würde, hätte ich schon ein paar fiese Ideen, wie man Blogs instrumentalisieren könnte.

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ja ja, die Leni ...

Ohne ihre Bild-Ästhetik hätten wir heute keinen Spaß an Fußball- oder sonstigen Sportübertragungen. Auch Werbung wäre eher dröge. Leni Riefenstahl hat für ihren geliebten Führer das Repertoire entwickelt, aus dem alle heutigen Fernsehleute meist unkritisch schöpfen. Die neue Bochumer Riefenstahl-Seite hätte allerdings etwas weniger Hochglanz und stattdessen etwas mehr Gliederung verdient. Selbst mit meiner 2MBit-Download-Kapazität etwas mühselig.

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