Haben Sie eigentlich gemerkt, dass im aktuellen Spiegel und auf Spiegel Online zwei unterschiedliche Texte über die Pop-Band Fink erschienen sind?

Im gedruckten Spiegel schreibt "Der Erfolgsautor Frank Goosen", bei SpOn Redakteur Andreas Borcholte.

Schade, ich habe die Druckausgabe daheim auf dem Klo, sonst würde ich Ihnen jetzt eine Kostprobe von Goosens profilneurosenschwitzendem Adjektiv-Bombardement vorlesen. Unnötig zu erwähnen, dass er dabei voll daneben getroffen hat. Aber lustig isses schon, wie sich da einer für den Spiegel aufgockelt.

Wenn Sie was über Fink erfahren wollen, lesen Sie besser den Text bei SpOn. Die haben nicht umsonst einen eigenen geschrieben ;-)

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Die Welt kommentiert heute die neuen journalistischen Leitlinien des Springer Verlags. (via JoLog)

Ich wünsche mir etwas Ähnliches für alle Redaktionen, auch wenn es sich die meisten nicht leisten können. Aber wenn Sie wirklich investigativ werden möchten, dann sollten Sie einmal die Sitten und Gebräuche im Privat-TV recherchieren. Wenn man das mal aufdecken würde, wieviele PR-Beiträge dort als redaktioneller Content verkauft werden, dann müsste zumindest irgendein Journalismus-Preis dabei herausspringen.

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wetterbericht

Einmal im Monat sitzen wir zusammen, seit zwei Jahren. Am Anfang haben wir noch Gerüchte ausgetauscht, über diesen und jenen, über die Pleiten, das Pech und die Pannen. Viel haben wir gelacht. Doch die Gerüchtebörse ist völlig zum Erliegen gekommen. Anscheinend gibt es keine mehr. Oder man behält sie für sich. Wir treffen uns trotzdem immer noch, auch wenn neben den Gerüchten auch die Neuigkeiten ausgegangen sind. Es gibt eh keine guten mehr. Wenn mal ein neues Gesicht auftaucht, wird natürlich sofort gefragt: Und, bist Du auch Freelancer? Und dann lachen alle ein bitteres, sarkastisches Lachen, weil Freelancer nur noch ein Euphemismus für Arbeitslosigkeit ist. Bei allen, die noch kommen. Wer genügend oder überhaupt Arbeit hat, kommt schon gar nicht mehr, um sich nicht von den anderen mit diesem Virus der Erfolglosigkeit zu infizieren. Und so sind unsere Treffen ein sehr guter Gradmesser für die Stimmung unserer Branche. Vor drei, vier Monaten war sie am absoluten Nullpunkt. Das konnte man merken. Aber seitdem geht es bergauf. Man traut sich wieder in die Öffentlichkeit, lacht wieder mehr, auch mal ohne Sarkasmus. Und sogar das erste Gerücht ist wieder aufgetaucht. Ist das der Aufschwung?

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tatort rorup

Rorup bei Dülmen, dort, wo jetzt Jürgen Drews eine zweite Karriere als Dokusoapstar gestartet hat, müssen Sie sich etwa so vorstellen: Münster ist Provinz. Dülmen ist die Provinz von Münster. Und Rorup ist die Provinz von Dülmen. Rorup liegt also so weit ab vom Schuss, dass man nicht einfach dort vorbei fährt, aus Zufall, Langeweile oder weil man ein Cabrio besitzt. Rorup muss man schon bewusst ansteuern, um es nach ein paar unfreiwilligen Schleifen durch das wundervolle Münsterland dann tatsächlich zu finden.

Aber Rorup steuert man nicht an. Die einzigen, die Rorup freiwillig ansteuern, sind Kindergruppen aus dem Ruhrgebiet. Kinder, deren Eltern sich keinen vernünftigen Urlaub leisten können. Zum Beispiel, weil sie seit Generationen von der Stütze leben. Was in manchen Zonen des Ruhrgebietes durchaus nichts Anstößiges ist. Vielmehr ein Stück gelebte Normalität. Nun denn, die armen Kinder aus Wanne-Eickel, Gelsenkirchen oder Bottrop werden dorthin verfrachtet, damit sie wenigstens einmal im Leben sehen dürfen, wie eine echte Kuh aussieht.

Auch ich habe das mitgemacht.

Ich war 13, 14 oder so, und irgendwie hatten es meine atheistischen Eltern geschafft, ihren atheistischen Sohn in den Konfirmanden-Unterricht zu scheuchen. Warum auch immer. Jedenfalls sind wir dann für ein paar Tage nach Rorup kutschiert worden. An meiner atheistischen Grundeinstellung hat das zwar nichts geändert, aber immerhin durfte ich in Rorup zum ersten Mal einem weiblichen Wesen unter die Bluse fassen. Deshalb hat Rorup, trotz all seiner mangelnden Qualitäten, einen festen Platz in meiner Biografie.

Lang lebe Rorup.

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Aufschwung, oder?

"Mitten in der größten Branchenkrise drängen Newcomer und altbekannte Blattmacher mit neuen Magazinen auf den deutschen Markt ... " [Presse: Alle Achtung]

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