Das habe ich auch noch nicht gewusst
Aus meiner Schneckenpost: 65 Prozent meiner Krankenkassenbeiträge gehen nicht an meine Krankenkasse, sondern in den Risikostrukturausgleich, aus dem so Dinosaurier wie die AOKs finanziert werden. Ohne den Ausgleich lägen meine Beiträge bei 4,1 Prozentpunkten. Zum Vergleich: der aktuelle Beitragssatz von 11,2 Prozentpunkten muss durch die Änderungen des Ausgleichs auf jetzt 12,8 Prozentpunkte angehoben werden. Der von der Versicherung angestrebte Beitrag von 12,2 Prozentpunkten wurde vom Bundesversicherungsamt abgelehnt. So liest sich also die deutsche Übersetzung von Wettbewerb. Aber das wussten wir ja schon.
RSS-Reader - Nachtrag
Damit es nicht in den Kommentaren untergeht: Die Arbeit mit dem RSS-Idioten-Führer hätte ich mir sparen können, denn mikenelson hat das Thema bereits sehr zugänglich und ausführlich bei netbib beschrieben.
Kohl kommt ins Kino
Laut Kress berichtet tv Hören und Sehen in der aktuellen Ausgabe über den Plan, im kommenden Jahr eine "groß angelegte" Doku über Kohl ins Kino zu bringen. Titel: "Dr. Helmut Kohl". Co-produziert vom ZDF. Haben wir eigentlich keine interessanteren Menschen in diesem Land?
Anti-Journalismus?
Jochen Wegner reportiert ausführlich den aktuellen Stand der Diskussion über Weblogs und Journalismus.
Die Angst vor neuen Browsern
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Gestern rief mich ein guter Freund und Kollege an, u.a. um mir zu erzählen, sein neuer Doppelprozessor-G4 sei ja schon geil, aber höllisch laut. Bei der Gelegenheit betonte er dann, vielleicht sollte er jetzt auch mal auf einen neuen Browser umsteigen. Er würde ja noch Netscape 4 benutzen ...
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Hin und wieder arbeite ich in einem kleinen Hamburger Verlag, und muss mich dort mit IE 4.5 herumschlagen, was auf dem Mac eine echte Krux ist, ihr erinnert euch. Meine Frage, ob ich nicht mal 5.1 oder so installieren sollte, wurde freundlich aber bestimmt abgelehnt ...
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Heute kam meine Liebste damit um die Ecke, dass sie auf dem Mac in ihrem Büro - immerhin ein Internet-Ableger eines sehr großen Hamburger Verlags - das Weblog unserer Tochter nicht lesen könne. Ja was habt ihr denn für einen Browser auf euren Macs? Nun ja, war klar: Netscape 4 ...
Diese drei Beispiele sollen als Beleg reichen für die These, dass es ganz offensichtlich eine sehr weit verbreitete Angst gibt, einen neuen Browser auf dem eigenen Rechner zu installieren. Wie kommt das? Und was hat das für Folgen für uns, die wir im Internet - welchen Unsinn auch immer, aber es soll ja trotzdem gelesen werden - publizieren? Denn es ist leider war: weder dieses Weblog noch das unserer Tochter sind beispielsweise mit Netscape 4.7 zu lesen. Und mit Exoten wie iCab übrigens auch nicht.
Mir fallen dazu nur zwei Erklärungen ein. Erstens scheint es eine Menge Leute dort draußen zu geben, denen einfach das Bewusstsein fehlt, dass sich die Technik des Internets ständig weiterentwickelt und man deshalb von Zeit zu Zeit eine aktuellere Browser-Software benötigt, um bestimmte Webseiten zu sehen. Zweitens, und das scheint mir der gravierendere Grund zu sein, haben sehr viele Menschen einfach Angst davor, neue Software zu installieren. Das kann man verstehen. Wer als Laie jemals versucht hat, von Win95 auf Win98 umzusatteln, ist für sein restliches Leben für die Softwareindustrie als Kunde verloren.
Ich kann diese Angst durchaus nachvollziehen, aber man muss natürlich betonen: Sie ist nirgendwo so unbegründet wie im Fall der Browser. Dies sind nun wirklich die einzigen Programme, bei denen ich niemals ernsthafte Installationsprobleme hatte. Weder auf dem Mac noch auf dem komischen Windows-Rechner. Im Gegenteil. Ich bin immer wieder überrascht, wie gut das mittlerweile funktioniert. (Solange man keine zusätzlichen Specials wie neue Skins oder RSS-Reader installiert, das muss man dazusagen.)
Was folgt daraus für uns, die wir hier offensichtlich mit Webseiten hantieren, die einen nicht zu vergessenen Teil der Internet-Nutzer einfach ausschließen. Sollen wir alles wieder auf 1994 drehen? Zusätzliche Seiten für Netscape-4-User anbieten, was bei einer ASP-Geschichte wie Antville überhaupt nicht geht? Oder können wir davon ausgehen, dass Netscape-4-Nutzer gar nicht erst so weit in den Webdschungel vordringen, dass sie Seiten wie diese hier konsumieren wollen? Eine aktuelle Auswertung der Zugriffe zeigt, dass nur 2 Prozent aller Waterkantville-Leser mit Netscape 4, und weniger als 1 Prozent IE 4 oder gar Netscape 3 verwenden. Können wir diese Gruppe diskriminieren?
Viele Fragen, keine Antworten. Ich glaube, es ist eine lässliche Sünde, darauf aufmerksam zu machen, dass man einen neueren Browser benötigt, um diese Seite zu lesen. Auch wenn viele Puristen darüber die Nase rümpfen werden. Ansonsten wäre es eigentlich Aufgabe anderer, die Angst vor dem Update abzubauen. Ich an dieser Stelle kann nur darauf hinweisen, dass Netscape-4-User auf Mozilla umsteigen können, ohne ihre Bookmarks und Mail-Konfigurationen zu verlieren oder gar etwas auf ihrem Rechner kaputt zu machen. Und wer, wie ich, nicht auf dem Internet Explorer verzichten mag, sollte auch da aktualisieren. Ansonsten empfehlen wir auch noch Opera, der in der Umsonst-Version zwar Werbung zeigt, aber trotzdem ein sehr guter Browser ist.
Also liebe Leserinnen und Leser, falls auch Sie noch mit einem dieser Dino-Browser unterwegs sind: haben Sie keine Angst, einen aktuellen Browser zu installieren. Es tut auch gar nicht weh!
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